Psychische Erkrankungen
Sehr geehrte Politiker, jede Unwahrheit die Ihr verbreitet fliegt Euch eines Tages um die Ohren. Und die Menschen im Land sind klüger, als Ihr glaubt. Die gesellschaftlichen Missstände durch Lieblosigkeit und Bindungslosigkeit, durch Fremdbetreuung der Kleinsten und der politisch gewollten Erwerbstätigkeit der Frau in unserem Land werden jeden Tag offensichtlicher. Die Folge, sind psychische Erkrankungen!
Jede zweite berufstätige Mutter in Deutschland leidet inzwischen unter dem sogenannten Burn-out-Syndrom. Doch ist das nur die Spitze des Eisbergs. So haben sich vor wenigen Monaten 19 Klinik-Ärzte in einem dramatischen Appell an die Öffentlichkeit gewandt: Sie warnen vor einem weltweiten »Seelen-Infarkt«: »Seelische Erkrankungen, psychische Erkrankungen und psychosoziale Probleme nehmen in allen Industrienationen ständig zu. Mittlerweile leiden rund 30 Prozent der Bevölkerung innerhalb nur eines Jahres an diagnostizierbaren psychischen Erkrankungen. Am häufigsten sind Depressionen, Angststörungen, psychosomatische Erkrankungen und Sucht-Erkrankungen.
Die Weltgesundheitsorganisation prognostiziert, dass Depressionen bis zum Jahr 2020 nach den Herz-Kreislauf-Erkrankungen die zweit-häufigste Erkrankung der Welt werden. Dadurch wird der Herzinfarkt beinahe vom ›Infarkt der Seele‹ abgelöst.«
Diese täglich wachsende Katastrophe kostet ein Horrorgeld, warnen die Wissenschaftler, das von irgend jemandem bezahlt werden muss: »Der gesamtwirtschaftliche Schaden dieser erschreckenden Entwicklung ist durch Produktionsausfälle, medizinische Behandlungen, Krankengeld und Rentenzahlungen enorm. Im Gesundheitsreport der Barmer Krankenkasse vom Jahr 2009 wird der Anteil psychische Erkrankungen an der Arbeitsunfähigkeit in Deutschland mit knapp 17 Prozent beziffert. Zudem sind sie die häufigste Ursache für frühzeitige Verrentungen: Bei Männern erfolgten im Jahr 2009 rund 32 Prozent aller Rentenneuzugänge aufgrund von psychischen Erkrankungen, bei Frauen waren es sogar 44 Prozent. Laut Zahlen des Statistischen Bundesamts vom August stiegen die durch psychische Erkrankungen verursachten Krankheitskosten im Jahr 2008 auf 28,7 Milliarden Euro. Dies ist im Vergleich zum Jahr 2002 eine Steigerung um rund 23 Prozent.«
Psychische Störungen – Psychische ErkrankungenJe nach Alter und Entwicklungsstadium der Kinder und Jugendlichen stehen unterschiedliche Störungen und Erkrankungen im Vordergrund.
Dabei gibt es folgende grundlegende Problembereiche:
- Emotionale Probleme, dazu zählen Ängste, depressive Symptome, Essstörungen und Somatisierungsstörungen (d.h. der Ausdruck von emotionalen Problemen in körperliche Symptome wie Bauch- oder Kopfschmerzen).
- Verhaltensauffälligkeiten im Sinne von abweichendem und insbesondere auch aggressivem Sozialverhalten gegenüber anderen in Form von Opposition, Prügeln, Wutausbrüchen, Ungehorsam, Lügen und Stehlen oder eine Hyperaktive Störung, die gekennzeichnet ist durch situationsübergreifende ausgeprägte motorische Unruhe, Ablenkbarkeit, Impulsivität und unüberlegte Handlungen.
- Soziale Probleme, wie z.B. Probleme mit Gleichaltrigen, Kontaktschwierigkeiten, d.h. von anderen isoliert sein, keinen guten Freund haben, nicht beliebt sein, gehänselt werden oder besser mit Erwachsenen als mit Gleichaltrigen auskommen.
- Seltene psychische Erkrankungen wie frühkindlicher Autismus, affektive und schizophrene Psychosen, die zu einer deutlichen Einschränkung der Lebensbewältigung führen können oder Verhaltensauffälligkeiten nach hirnorganischen Erkrankungen, wie Schädel-Hirn-Trauma oder bei geistiger Behinderung.
- Psychische und Verhaltensprobleme durch psychotrope Substanzen, wie Alkohol, Cannabis und den Konsum anderer Substanzen stellen ebenfalls im Jugendalter ein häufiges Problem dar.
Für Bindungsforscher, Psychologen und Psychiater ist die Sache von psychische Erkrankungen längst klar: Den Menschen fehlen Bindungen und Zusammengehörigkeitsgefühl. Schon in frühester Kindheit werden die Kleinen zur sogenannten »Selbstständigkeit« erzogen. Dass die Kinder unter der Trennung von ihren Müttern jedoch in Wahrheit schwer leiden, dass es dadurch zu lebenslangen Bindungs- und Selbstbewusstseinsstörungen kommt, passt nicht ins derzeitige politische Konzept – und so wollen Politiker und Gesetzgeber das auch einfach immer noch nicht erkennen, geschweige daran, etwas ändern.
Klinikchefs mahnen – psychische Erkrankungen
Die 19 Klinikchefs mahnen: »Die Ursache von psychische Erkrankungen besteht nach unseren Beobachtungen in zwei gesellschaftlichen Entwicklungen: Zum einen nimmt die psychosoziale Belastung des Einzelnen durch individuellen und gesellschaftlichen Stress, wie zum Beispiel Leistungsanforderungen, Informationsüberflutung, seelische Verletzungen, berufliche und persönliche Überforderungen sowie Konsumverführungen stetig zu. Die notwendige Abwechslung zwischen Phasen der Entspannung und der Anspannung fällt dadurch weg. Zum anderen reduzieren sich die sozialen Beziehungen der Menschen sowohl in qualitativer als auch quantitativer Art auf ein Minimum. Die sogenannten familiären Zerfallsprozesse, also weniger
stabile Familien und Ehen, führen zur Vereinsamung. Der Mensch ist aber ein ›Gesellschaftstier‹, tragfähige soziale Beziehungen stabilisieren ihn. Auch die geforderte berufliche Mobilität und der Versuch, die Einsamkeit durch virtuelle Beziehungen etwa über Facebook zu kompensieren, führen zu einer Reduzierung tragfähiger sozialer Beziehungen.«
Diese Fakten scheinen an der Berliner Tagespolitik nachhaltig vorbeizuwehen. Ist man dort mit Wichtigerem befasst, als dem Wohl der Menschen wenigstens ein Minimum an Bedeutung beizumessen? Anscheinend. Und so wundert es denn auch nicht, dass der resignierte Hinweis der Forscher, man habe den Kampf bereits verloren, niemanden wirklich aus den weichen Berliner Polstern zu heben scheint. Im Gegenteil, den Zusammenhang zwischen diesen wissenschaftlichen Warnrufen und der aktuellen, missratenen Familienpolitik scheint man einfach übersehen zu wollen, frei nach der Vogel-Strauß-Strategie, den Kopf in den Sand zu stecken.
Psychische Erkrankungen
In dem Appell heißt es weiter: »Obwohl die Anzahl an psychosozialen medizinischen Versorgungsangeboten wächst, steigen die Betroffenenzahlen bereits seit Jahren schneller als die Zahl aller Fachkräfte. Wir haben mit unseren bisherigen Mitteln den Kampf gegen diesen massenhaften ›Seeleninfarkt‹ von psychische Erkrankungen also bereits verloren. Selbst mit unglaublichen Geldmitteln (woher sollten diese kommen?) ließe sich kein Seelenfrieden in unserer Gesellschaft erkaufen. Deshalb müssen wir dringend über diesen Befund reden. Jetzt!«
Bleibt die Frage: Was muss eigentlich noch alles passieren, bis man in Berlin darauf aufmerksam wird, dass die seelische Gesundheit des Volkes jetzt bereits zusammenbricht?
Quelle:
http://www.focus.de/finanzen/news/wirtschaft-burn-out-alarm_aid_565450.html
http://www.achtung-kinderseele.org/psychische-storungen/psychische-storungen
http://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/wie-kinder-psychisch-kranker-eltern-leiden-a-841687.html
2 Comments
Sascha
15. März 2011Hast du noch weitere Informationen dazu ?
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