Nach jüngsten Erkenntnissen der Staatsanwaltschaft,
könnten dem gefährlichen Keim in der Bremer Kinderklinik drei weitere Säuglinge zum Opfer gefallen sein!
Multi – Resistente Keime: Diese ESBL-Klebsiella-Bakterien können gerade bei schwachen und kranken Menschen eine Reihe von sehr gefährlichen Infektionen hervorrufen – etwa der Harnwege, von Wunden oder der Lunge. Die Abkürzung ESBL steht dabei für „Extended Spectrum Beta-Laktamasen“, das sind Enzyme, die viele Antibiotika unwirksam machen. Für Frühchen sind die Erreger besonders gefährlich, denn ihr Immunsystem ist noch so wenig entwickelt, dass eine Infektion häufig innerhalb von sehr kurzer Zeit besonders gravierende Folgen hat. Je leichter das Frühchen ist, umso größer das Risiko.
Resistente Keime in Bremer Klinik: Bisher wurde von drei Todesfällen in der Bremer Klinik berichtet, doch möglicherweise sind an dem gefährlichen Multi- resistenten Keimen insgesamt sechs Frühchen gestorben. „Es gibt Hinweise auf weitere an dem Keim verstorbene Kinder“, sagte Staatsanwaltschaft-Sprecher Frank Passade.
Die süddeutsche Zeitung berichtet:
Bislang hatte die Justiz nur wegen drei toter Frühchen ermittelt – gegen unbekannt. Nun ist jedoch der frühere Chefarzt der Kinderklinik in den Fokus der Staatsanwaltschaft gerückt. Die Vorwürfe lauten auf sechsfache fahrlässige Tötung sowie fahrlässige Körperverletzung in einer unbekannten Anzahl von Fällen. Passade schloss nicht aus, dass gegen weitere Verantwortliche ermittelt wird.
Der Anfangsverdacht hat sich einem Bericht von Radio Bremen zufolge durch die Auswertung von beschlagnahmten Unterlagen ergeben. Demnach durchsuchten Ermittler am Vormittag das Büro des früheren Chefarztes auf dem Klinikgelände und beschlagnahmten umfangreiches Aktenmaterial.
Der Chefarzt der betroffenen Kinderklinik war nach seinem Rücktritt Mitte November entlassen worden. Er war für die gesamte Hygiene in der Klinik verantwortlich und hat nach Meinung des Klinikverbundes Nord das Problem nicht rechtzeitig erkannt. Hygiene-Experten aus Freiburg haben damit begonnen, die Klinik unter die Lupe zu nehmen. Ein Untersuchungsausschuss des Bremer Landtags soll die Ursache der schweren Infektionen aufklären.
Seit April hatten sich immer wieder frühgeborene Babys auf der Frühchen-Intensivstation des Klinikums Bremen-Mitte mit dem Darmkeim Klebsiella pneumoniaeinfiziert, den allerdings viele Menschen in sich tragen. Bei 23 Babys wurde der multi – resistente Keime festgestellt, neun von ihnen erkrankten daran. Das Gesundheitsamt und die Gesundheitssenatorin erfuhren erst im September und Anfang November von den Vorfällen.
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